Im Hotel North Bay [KW-07a ]

Wie die Erfüllung mit dem Heiligen Geist wirken kann.

Der berühmte Professor für Altgriechisch Derek Prince berichtet, wie bei ihm der Heilige Geist während seiner Hinwendung zu Jesus wirkte.

Im Sommer des Jahres 1941 absolvierte ich meinen Militärdienst in einer Sanitätseinheit der britischen Armee, die in einem Hotel an der 'North Bay' von Scarborough in Yorkshire ihr Quartier bezogen hatte. Das Hotel hatte keine Einrichtung mehr, und so waren unsere "Betten" nicht mehr als einfache Strohunterlagen auf dem blanken Fussboden. Während meines Aufenthalts in Scarborough hatte ich einige flüchtige Kontakte zu Christen aus Pfingstgemeinden bekommen, die mich zum ersten Mal mit der Notwendigkeit, Christus als meinen persönlichen Retter anzunehmen, konfrontierten. Zu diesem Zeitpunkt war ich wohl dem Namen nach Mitglied der Anglikanischen Kirche, hatte aber nie freiwillig eine Kirche besucht. Ich hatte noch nie von Pfingstgemeinden gehört, und hatte keine Ahnung davon, was sie glaubten oder was für Leute sie wären.

Etwa neun Monate zuvor hatte ich jedoch damit begonnen, die Bibel vom Anfang bis zum Ende durchzulesen - allerdings ohne jede religiöse Motivation. Ich hielt die Bibel lediglich für ein philosophisches Werk. Als berufsmässigem Philosoph hielt ich es für meine akademische Pflicht, herauszufinden, was die Bibel zu sagen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ich bis zum Buch Hiob vorgedrungen - aber es war insgesamt ein zähes Unterfangen. Als ich jedoch auf diese Weise (die Begegnung mit den Pfingstlern) mit den Ansprüchen Christi an mich konfrontiert wurde, entschloss ich mich eines Abends um 23 Uhr, solange zu beten, bis irgendetwas geschehen würde. Ich hatte nicht die geringste Vorstellung, was ich erwarten sollte. Etwa eine Stunde lang bemühte ich mich vergeblich um ein zusammenhängendes Gebet.

Dann, ungefähr um Mitternacht, wurde ich der Gegenwart einer mir unbekannten Person im Raum gewahr, und ich hörte mich zu dieser Person die Worte sagen, die Jakob sprach, als er mit dem Engel in Pniel rang: "Ich lasse dich nicht, denn du segnest mich" ( 1. Mose 32 ,27). Ich wiederholte diese Worte einige Male mit immer stärker werdendem Ausdruck: "Ich lasse dich nicht, ich lasse dich nicht …" Dann begann ich zu diesem mir unbekannten Gegenüber zu sagen: "Lass mich dich mehr und mehr lieben." Als ich die letzten Worte gesprochen hatte, begann ich sie zu wiederholen: "Mehr und mehr und mehr …"

Zu diesem Zeitpunkt kam eine unsichtbare Kraft auf mich herab, und ich fand mich auf dem Fussboden auf meinem Rücken liegend wieder, meine Arme emporgestreckt, und immer noch die Worte sprechend: ''Mehr und mehr und mehr…'' Nach einer Weile verwandelten sich diese Worte in ein Schluchzen, das tief aus meinem Innersten über meine Lippen kam, und das meinen gesamten Körper erschütterte. Dieses Schluchzen entsprang nicht meinem Bewusstsein. Ich hatte nicht den Eindruck, besonders sündhaft zu sein. Dann, nach etwa einer halben Stunde, verwandelte sich ohne mein eigenes Zutun dieses Schluchzen in Lachen. Das Lachen konnte ich genauso wenig rational erklären wie zuvor das Schluchzen. Das Lachen, wie schon zuvor das Schluchzen, floss einfach aus meinem Innersten heraus. Anfangs war es noch recht sanft, aber nach und nach wurde es immer lauter. Ich hatte das Gefühl, in einem See voller lachen zu baden, und dass dieser See den ganzen Raum erfüllte.

Zu diesem Zeitpunkt erwachte mein Kamerad, der das Zimmer mit mir teilte. Er sah, wie ich, nur mit meiner Unterwäsche bekleidet, mit gegen Himmel gestreckten Armen auf dem Rücken lag und fürchterlich lachte. Er erhob sich von seiner Matratze und ging zwei- oder dreimal in sicherem Abstand ziemlich hilflos um mich herum. Endlich sagte er dann: "Ich weiss nicht, was ich mit dir machen soll. Ich nehme an, dass es keinen Sinn hätte, einen Eimer Wasser über dich zu kippen…'' Eine unhörbare Stimme in meinem Inneren antwortete: "Auch Wasser würde dieses Feuer nicht löschen!'' Plötzlich erinnerte ich mich ganz vage daran, einmal vor vielen Jahren in einem Gottesdienst gehört zu haben, dass man nicht gegen den Heiligen Geist sündigen dürfe. Ganz im Gegensatz zu meinem verstandesmässigen Denken, war ich aber sicher, dass das, was da in mir war, der Heilige Geist war. Um aber meinen Kameraden nicht weiter zu beunruhigen, rollte ich mich einfach auf mein Gesicht, und kroch langsam auf meine Matratze. Nachdem ich mir die Decke über den Kopf gezogen hatte, übermannte mich endlich tiefer Schlaf, aber lachen musste ich immer noch - wenn auch nur im Stillen.

Am nächsten Morgen erwachte ich im Bewusstsein einer erstaunlichen, aber feststehenden Tatsache: Ich war ein total veränderter Mensch. Es kamen keine unschönen Worte mehr aus meinem Mund. Es fiel mir nicht mehr schwer zu beten, es war für mich so natürlich wie das Atmen. Ich konnte nicht einmal mehr ein Glas Wasser trinken, ohne vorher Gott dafür zu danken. Um 18 Uhr ging ich, wie gewohnt, in die Kneipe, um etwas zu trinken. Aber als ich dort ankam, schienen meine Beine wie festgenagelt. Sie wollten mich nicht in die Kneipe gehen lassen. Ich stand dort wie angewurzelt und fing an, mit meinen Beinen zu ringen. Doch dann stellte ich zu meinem eigenen Erstaunen fest, dass ich nicht mehr im Geringsten an dem interessiert war, was mir diese Kneipe zu bieten hatte. Ich drehte mich um und kehrte zu meiner Unterkunft zurück.

Dieser Bericht, den der inzwischen verstorbene Derek Prince hier selber erzählt, ist ein wichtiges Beispiel dafür, wie der Heilige Geist bei der Hinwendung zu Jesus wirkt. Es muss nicht immer ein klassisches Lebensübergabe-Gebet sein oder die Aufforderung eines Predigers in einer Evangelisation, sondern in nicht wenigen Fällen wirkt der Heilige Geist einfach von sich aus. Es ist immer entscheidend, was in unserem Herzen passiert und dass der Heilige Geist in uns Raum nimmt, damit seine Kraft unser Leben transformieren kann. Solche Erfahrungen mit der Kraft Gottes in deinem Leben wünsche ich dir mehr und mehr. Damit seine Freude und sein tiefer übernatürlicher Friede in dir Raum nehmen.

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